Gerda Leo

Mit Gerda die Welt
neu sehen.


Gerda Leo (1909–1993) war eine deutsche Fotografin, die sich ganz dem sogenannten Neuen Sehen und der Neuen Sachlichkeit verschrieben hatte. Schon als Kind hatte sie Kontakt mit Fotografie, die ein leidenschaftliches Hobby ihres Vaters war. Nach seinem Tod studierte und arbeitete sie von 1925 bis 1932 an der halleschen Kunstschule in der Burg Giebichenstein, u. a. bei Hans Finsler (1891–1972). In dieser Zeit entstanden fast 800 wegweisende Fotografien – ein erstaunliches Pensum, wenn man bedenkt, wie komplex die fotografischen Aufnahme- und Entwicklungstechniken dieser Zeit waren! Dass wir Gerda Leos Gesamtwerk seit 1993 im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) beherbergen, macht uns sehr stolz. 

 

Theodor Hild: Gerda Leo, 1930, Vintage Print, Silbergelatine, 59 x 55 mm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt © Nachlass Theodor Hild
Gerda Leo: Kätzchen, 1928–1929, Silbergelatine, 112 x 83 mm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt © Hans Ulrich Jessurun d’Oliveira, Amsterdam


Die Stilrichtung Neues Sehen nahm ihre Bezeichnung wörtlich: Die Fotografinnen und Fotografen suchten durch die Kameralinse nach neuen Wahrnehmungsmöglichkeiten und Blickrichtungen, zerlegten Gegenstände quasi in ihre einzelnen Eigenschaften und hielten sie in kontrastreichen Lichtstimmungen sowie gewagten Bildausschnitten und Schärfe/Unschärfe-Gegensätzen fest. Hans Finsler bezeichnete diese visuellen Elemente als „optische Grammatik“. Gerda Leo schöpfte alle ihr zur Verfügung stehenden gestalterischen Mittel voll aus und entwickelte sie kreativ weiter. Ihre Motive waren neben Landschaften, Pflanzen, Stillleben und Porträts vor allem exakt geplante gegenständliche Detailstudien.

 

Gerda Leo: Korbgeflecht, 1929, Silbergelatine, 110 x 85 mm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt © Hans Ulrich Jessurun d’Oliveira, Amsterdam
Gerda Leo: Ungebrannter Ton, 1928, Silbergelatine, 104 x 78 mm, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt © Hans Ulrich Jessurun d’Oliveira, Amsterdam


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