Der andere Picasso: Zurück zu den Ursprüngen

Keramische Arbeiten und Werke auf Papier

26.02.2023 — 21.05.2023

Diese Ausstellung ist bereits abgelaufen.


Kreativ, inspirierend und humorvoll so war Der andere Picasso.

2023 jährte sich zum 50. Mal der Tod Pablo Picassos (18811973). Aus diesem Anlass entdeckte das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) faszinierende, weniger bekannte Seiten dieses wohl bekanntesten Künstlers des 20. Jahrhunderts. Der andere Picasso entführte die Besucherinnen und Besucher in einer stimmungsvollen Inszenierung in die fast spielerische Welt der einzigartigen Keramiken dieses ungemein kreativen Künstlers. Sie waren viele Jahrzehnte kaum zu erleben und werden in jüngster Zeit gerade wiederentdeckt. Im großen Picasso-Jubiläumsjahr 2023 gab es in Deutschland dafür exklusiv nur in Halle (Saale) die Gelegenheit.

Neben den wunderbaren Keramiken zeigte die Ausstellung Grafiken und Zeichnungen, die Picassos lebenslange Rückkehr zu seinen familiären Ursprüngen, seine nicht abreißende Verbundenheit mit den Traditionen seines Geburtslandes Spanien und seine Inspiration durch die antiken Kulturen des Mittelmeerraums vermitteln. Neben den Keramiken ging es um Picassos Poesie und seine Beziehungen zum modernen Tanz.

Die Ausstellung präsentierte über 100 Arbeiten aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Spanien und war eine der wenigen, die in diesem Jubiläumsjahr in Deutschland stattfinden.


Die Ausstellung spürte den lebenslangen Rückbezügen Picassos zur Kunst der Antike und der Kultur seiner spanischen Heimat nach und präsentierte 104 Ar­beit­en auf Papier und Keramiken aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Madrid, Granada und Mallorca.

Im Zentrum standen die beeindruckenden keramischen Werke, die Picasso ab 1946 in der Madoura-Werkstatt im südfranzösischen Vallauris schuf. In seinen Keramiken zeigt sich Picassos Vorliebe für Motive und Themen aus der griechischen und römischen Antike, aber auch für die Traditionen der spanischen Kultur auf besondere Weise. So interessierten ihn bei seinen Gefäßen nicht nur die Möglichkeiten zur Darstellung klassischer Themen, sondern auch ihre Gefäßformen und Produktionstechniken. Faszienierend ist es, wie sich der Künstler in seinem siebenten Lebensjahrzehnt eine ihm vollkommen neue Technik erarbeitet und diese ganz nebenbei verändert und erweitert.
 


Auch in seinen grafischen Arbeiten griff Picasso auf die Welt der klassischen Antike zurück: Er erschuf nackte Gottheiten in skulpturalen Skizzen bis hin zu ungezähmten Pferden und Minotauren und stellte Elemente aus dem griechischen Drama dar. Picassos in der Ausstellung gezeigte Bildwelten wurden als Illustrationen von Erzählungen moderner Autoren und eigener Texte veröffentlicht.

1934 hatte Picasso mit dem Schreiben seiner Gedichte begonnen. Seine Texte bewegen sich zwischen Surrealismus und Rückbezügen auf seine spanischen Wurzeln und stellen so eine Fortführung seiner bildnerischen Arbeit dar. Die bisher der Öffentlichkeit wenig bekannte schriftstellerische Tätigkeit Picassos war ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung: Präsentiert wurde Picassos poetische Arbeit und grafische Serie El entierro del conde de Orgaz, die Bezug nimmt auf El Grecos bekanntes gleichnamiges Gemälde in der Pfarrkirche Santo Tomé in Toledo.
 


Ein weiterer Fokus der Ausstellung lag auf Picassos Zusammenarbeit mit den Ballets Russes, die 1909 vom russischen Impresario Sergej Djaghilew (1872−1929) gegründet wurden. Ihre Aufführungspraxis etablierte eine choreografisch und szenisch vollkommen neue Form des Balletts. Die Ballets Russes gelten daher als eines der bedeutendsten Ballettensembles des 20. Jahrhunderts. Picasso wirkte u. a. an den Inszenierungen der Stücke Parade und Le Tricorne mit, die in Paris und London uraufgeführt wurden. In der Ausstellung wurden Druckgrafiken mit Kostümen und Kulissen des Bühnenbildes von Le Tricorne gezeigt, außerdem ein Auszug der Aufführung von Le Tricorne mit dem Ballet Nacional de España, in dem die von Picasso entworfene Ausstattung zu sehen ist.

Arbeiten der Keramik­klas­se der Burg Gie­bichen­stein Kunst­hoch­schule Halle


Studierende der Keramikklasse des Diplom­studien­gangs Plastik von Prof. Martin Neubert präsentierten im Rahmen der Picasso-Ausstellung eigene keramische Arbeiten.

Die Lust am Spiel mit den Materialien vereint die Arbeiten der Studierenden mit Picassos Werk. Seine überbordende Selbstsicherheit hat auch Gegenpositionen hervorgerufen. Die Studierenden schufen in Ungeduld und kürzester Zeit eine Ausstellung, frei nach Picassos Aufforderung: „Gebt mir ein Museum und ich werde es füllen.“

Weitere Informationen zur Ausstellung „Telonero“


Im Frühjahr 2023 widmeten sich in Halle (Saale) gleich an zwei Orten Ausstellungen dem großen spanischen Künstler Pablo Picasso. Parallel zur Präsentation im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) lässt eine Ausstellung in der Kunsthalle "Talstrasse" den großen Meister Pablo Picasso auf seinen Zeitgenossen und Kollegen Jean Lurçat treffen. Sehen Sie hier den Trailer zu beiden Ausstellungsprojekten.
 

Trailer: Picasso in Halle

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Der andere Picasso: Zurück zu den Ursprüngen

Band 28 der Schriften für das Kunst­museum Moritz­burg Halle (Saale)

Hrsg. von Christian Philipsen in Ver­bin­dung mit Tho­mas Bauer-Fried­rich

zur gleichn. Aus­stel­lung:
26.02.2023 – 21.05.2023

108 Seiten | 115 Abb.
Halle (Saale) : Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, 2023
ISBN: 978-3-96502-027-6

vergriffen


Parallel zur Präsentation im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) lässt eine Ausstellung in der Kunsthalle "Talstrasse" den großen Meister Pablo Picasso auf seinen Zeitgenossen und Kollegen Jean Lurçat treffen:
 

Begegnung: Pablo Picasso trifft Jean Lurçat

Werke aus den Samm­lungen Helmut Klewan
und der Paul-Ludwig-Stiftung Jean Lurçat


04.03.2023 29.05.2023

Die Ausstellung in der Kunsthalle "Talstrasse" gibt einen Einblick in das umfangreiche grafische Werk von Pablo Picasso. Komplementär dazu stehen Keramiken und grafische Arbeiten von Jean Lurçat. Beide Künstler (Picasso nur kurze Zeit) arbeiteten in den Keramik-Werkstätten von Sant Vicens bei Perpignan.

Auch wenn ihr Verhältnis zu Liebe und Sexus verschieden gewesen sein mag, sind für Picasso wie auch Lurçat vor allem Mann und Frau als Symbol des Lebens eines ihrer Hauptmotive. So nimmt die Auseinandersetzung mit diesem Thema einen großen Raum in der Ausstellung ein – ca. 60 grafische Werke Picassos treffen auf ebenso viele keramische Arbeiten von Jean Lurçat.

Kunsthalle "Talstrasse"
Talstraße 23
06120 Halle (Saale)

Öffnungszeiten
Mi–Fr | 13–18 Uhr
Sa, So | 13–17 Uhr
Feiertage | 13–17 Uhr

Weitere Informationen zur Ausstellung auf www.kunstverein-talstrasse.de

Der andere Picasso: Zurück zu den Ursprüngen

Keramische Arbeiten und Werke auf Papier

26.02.2023 — 21.05.2023

Kuratoren

Helena Alonso und
Prof. Dr. J. Óscar Carras­co­sa

Projektkoordination

Dr. Bar­ba­ra Leven

Mit freundlicher Unterstützung

Leihgeber

Es Baluard Museu d'Art Con­tem­po­rani, Palma de Mal­lor­ca | Colección Serra, Mal­lor­ca | Mu­seo Picas­so – Co­lec­ción Eu­ge­nio Arias, Co­mu­ni­dad de Madrid | Fun­da­ción Archi­vo Ma­nuel de Falla, Gra­nada

In Zusammenarbeit mit

Kulturpartner