Lyonel Feininger
Mit Lyonel auf
Halle schauen.
Der in New York geborene Künstler Lyonel Feininger (1871–1956) durchwanderte zwischen Mai 1929 und Juni 1931 die engen Straßen von Halle (Saale) – und war begeistert. Ausgerüstet mit Skizzenblock und Fotoapparat hielt er auf seinen Streifzügen die Atmosphäre der Stadt fest. Vor allem die noch heute die Innenstadt dominierenden Bauten Halles, die Marien-, auch Marktkirche genannt, der Rote Turm und der Dom, wurden neben einzelnen Straßenzügen zu zentralen Motiven Feiningers.

Der Künstler sollte damals im Auftrag der Stadt eine Halle-Ansicht malen, die als Geschenk für das Oberpräsidium der Preußischen Provinz Sachsen in Magdeburg gedacht war. Sein Atelier hatte er im Obergeschoss des Torturms der Moritzburg. Doch Feininger fertigte nicht nur ein Gemälde an – sondern 11. Zahlreiche Kohlezeichnungen, Skizzen und Fotografien sind Teil des Entstehungsprozesses.


Der gesamte Bestand wurde damals nicht nach Magdeburg geschenkt, sondern von der Stadt Halle für ihr Kunstmuseum angekauft. 1937 wurde er von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert, beschlagnahmt und aus dem Museum entfernt. Nach einer wechselvollen Geschichte sind heute drei der Gemälde wieder zurück und in der Dauerausstellung zu sehen. Auch ein umfangreicher Bestand an Zeichnungen fand wieder den Weg ins Museum, ebenso werden hier einige der für den Schaffensprozess so wichtigen Fotografien verwahrt.
Wusstest du schon? Mit dem Feininger Audiowalk kannst du auf den Spuren Lyonel Feiningers wandeln und seine Bildmotive bei einem Stadtrundgang selbst entdecken.
