Käthe Kollwitz
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Das künstlerische Talent der 1867 in Königsberg (heute: Kaliningrad, Russland) geborenen Käthe Schmidt wurde frühzeitig von ihrem Vater erkannt. Bereits als 14-Jährige erhielt sie Zeichenunterricht. Weitere Stationen ihrer Ausbildung waren die Damenakademie des Vereins der Berliner Künstlerinnen, die Kunstakademie Königsberg sowie die Münchner Kunstakademie. Zurückgekehrt nach Königsberg heiratete sie ihren Verlobten, den Arzt Karl Kollwitz (1863–1940), und nahm dessen Namen an. Sie zogen nach Berlin in den Arbeiterbezirk Prenzlauer Berg.
Mit ihrer Teilnahme an der Großen Berliner Kunstausstellung 1898 begann Käthe Kollwitz’ künstlerischer Erfolg. Ihre dort gezeigte Grafikfolge Ein Weberaufstand beeindruckte den Maler Max Liebermann (1847–1935) derart, dass er die Künstlerin für die kleine goldene Medaille vorschlug, was allerdings Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) ablehnte.

Kollwitz setzte sich in ihrem künstlerischen Werk vor allem mit der sozialen Ungerechtigkeit ihrer Zeit auseinander. Weitere Themen sind Mutter und Kind sowie der Tod, der häufig durch eine Mutter dargestellt wird, die ihr totes Kind beklagt. Ihre zahlreichen Selbstbildnisse zeigen ungeschminkt ihre jeweiligen seelischen und körperlichen Verfasstheiten.


Da Käthe Kollwitz die sozialen Ungerechtigkeiten ihrer Zeit deutlich spürte – sie hatte sie im Prenzlauer Berg tagtäglich um sich –, begann sie, sich politisch zu engagieren. Der Erste Weltkrieg und der Verlust ihres Sohnes Peter in der ersten Flandernschlacht 1914 brachten sie zum Pazifismus und Sozialismus. Politische Kunst, etwa der Holzschnitt auf den Tod Karl Liebknechts (1919), entstand oder die Lithografie Nie wieder Krieg!, die zu einer allgemeingültigen Bildformel für den Frieden wurde.
Neben der Grafik begann sie ein plastisches Werk, dass sich durch eine besondere psychologische Tiefe der Darstellung auszeichnet. Ihr Gesamtwerk umfasst tausende Zeichnungen, 300 Druckgrafiken und Platten sowie 40 Plastiken. Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) besitzt 42 Werke dieser bedeutenden Künstlerin der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem in der Grafischen Sammlung.
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